Was ist die Ursache?

Bakterielle Hautinfektionen (Pyodermien), meistens durch das Bakterium Staphylococcus pseudintermedius verursacht, gehören zu den häufigsten Hautproblemen des Hundes. Diese Bakterien bereiten unter normalen Umständen auf der Hundehaut keine Probleme und sind auch auf gesunder Hundehaut zu finden. Falls die Hautoberfläche jedoch gereizt ist oder das Hautmilieu nicht ausgeglichen ist, können diese Staphylokokken eine Hautinfektion verursachen. Dieses gestörte Hautmilieu wird vor allem bei Allergien (Futtermittelallergie, Flohallergie und atopische Dermatitis), Ektoparasiten (Flöhe, Demodex, Sarkoptes), Verhornungsstörungen und hormonellen Erkrankungen gesehen.

Wie sieht das Krankheitsbild aus?

Haarausfall, Papeln, Pusteln, Schuppen, Rötung und Krustenbildung sind typische Symptome der Pyodermie. Der Juckreiz ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Besonders häufig betroffene Körperregionen sind der Bauch, Schenkelinnenseite, Flanken und Zwischenzehenräume. Die Pyodermie kann entweder nur die oberflächlichen Hautschichten betreffen oder tief in die Haut vordringen und Haarbalg sowie Unterhautgewebe involvieren.

Pyodermie 1Rote Flecken und Papeln am Bauch eines Hundes mit Pyodermie.

 

Haarausfall und Krusten auf dem Rücken eines Hundes mit PyodermieHaarausfall und Krusten auf dem Rücken eines Hundes mit Pyodermie.

 

Wie kann Pyodermie diagnostiziert werden?

Die Pyodermie wird durch eine klinische Untersuchung sowie eine mikroskopische Untersuchung von Hautabstrichen diagnostiziert. Falls eine tiefe Entzündung vorhanden ist, wird zusätzlich eine Bakterienkultur mit oder ohne Hautbiopsie entnommen.

Pyodermie ZytoZytologisches Bild von Entzündungszellen mit aufgenommenen Bakterien.

 

Wie kann Pyodermie behandelt werden?

Wichtig ist die Abklärung und Behandlung der auslösenden Erkrankung. Wird sie behandelt, kann ein Wiederkehren der Infektion oft verhindert werden. Die Pyodermie selbst wird mit Antibiotikatabletten und lokaler Therapie in Form von Shampoos und Spülungen behandelt. Ganz wichtig ist es, nicht gleich mit der Therapie aufzuhören, sondern mindestens 1 Woche über die Heilung hinaus zu behandeln. In den meisten Fällen ist eine Antibiotika-Therapie über 3-4 Wochen notwendig. Ein Kontrolltermin sollte kurz vor Ende des ersten Therapieintervalls vereinbart werden, um die weitere Behandlungsdauer individuell auf den jeweiligen Patienten abstimmen zu können.