Hereditäre nasale Parakeratose des Labrador Retrievers
Was ist die Ursache?
Die hereditäre nasale Parakeratose der Labrador Retrievers ist eine seltene Erkrankung, die monogen autosomal rezessiv vererbt wird und sich durch eine starke Krusten- und Schorfbildung des Nasenspiegels äussert. Die betroffenen Hunde sind ansonsten gesund.
Das Institut für Genetik der Vetsuisse-Fakultät an der Universität Bern (Arbeitsgruppe Prof. Dr. Tosso Leeb) konnte kürzlich die genetische Ursache für diese Erkrankung identifizieren (Veröffentlichung geplant). Neu wird jetzt auch ein Gentest angeboten.
Wie sieht das klinische Bild aus?
Vor allem auf dem dorsalen Nasenspiegel bildet sich eine raue und trockene borkige Hautschicht, die fest mit der Nase verbunden ist und nicht abgelöst werden kann. Es können sich Risse bilden, die zum Teil bluten und Krusten verursachen und sich sekundär mit Bakterien infizieren können. Der vorher dunkle Nasenspiegel kann heller werden.
Im späteren Stadium kann die typische feine backsteinartige Architektur der Hundenase verloren gehen.
Die Symptome treten erstmals im Alter von 6 Monaten bis 1 Jahr auf. Männliche Tiere scheinen öfters befallen zu sein. Alle Farbvarianten des Labradors können betroffen sein.
Krustenbildung und Pigmentverlust auf dem Nasenspiegel eines Labradors.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Sicher kann die Diagnose nur durch die Untersuchung von Hautbiopsien gestellt werden.
Wie wird die nasale Parakeratose behandelt?
Die regelmässige lokale Therapie mit Vaseline, Propylenglycol- oder Salicylsäurehaltigen Produkten hilft, die Borken aufzuweichen und zu reduzieren. Die Therapie muss lebenslang angewendet werden. Bei einer sekundären bakteriellen Infektion soll diese zusätzlich behandelt werden. Bei stark ausgeprägten Fällen kann es notwendig sein, stärkere Medikamente anzuwenden.